Auf das die Sonne golden scheine
Auf unsere schönen, tapferen Beine

Auf das der schöne Wind uns küsst
Und keine läuft vor ein Gerüst

Auf das bis Mittag weggeweht
Was von den bösen Träumen klebt

Schwestern fünfe das war gestern
Ginger Wodka ist der beste

Eine ging an uns vorüber
Drei mal blühte schon der Flieder

Schlag ich meine Augen auf
Seh ich wieder durch den Rauch

Grimmig war meist ihr Gesichtchen
Uns verbanden viel Geschichten

Wollt dir nur nah sein, durfte nicht
Hielt´st so gern mir dein Gericht

Weiß nicht wo die Liebe wohnt
Hast so gern vor mir gethront

Doch in allen Kinderkämpfen
Tat ich gern dir Knödel dämpfen

Tat, was alle Menschen tun
Damit wir satt sind und gut ruhn

All die Poesie
Zwingt mich in die Knie

Man kann ja nie so ganz erfassen
Warum die Menschen sich so hassten

Warum so halten sie so fest
An dem eingemachten Nest

Sind nicht flüssig und nicht frei
Kochen jeden morgen Brei

Können sich nicht ganz verbinden
Sehen ihre Felle schwinden

Haben Angst und sind allein
Wer wird sie davon befreien?
(Niemand kann es für sie tun)

Die eine hier, die Andere da
Schnee geht drüber jedes Jahr

Küss den Boden
Fass die Erde
Auf das alles Liebe werde

Montevideo, 10-2018